Das Verleihungs-Etui der Flugzeugführerabzeichen

 

Das Flugzeugführerabzeichen wurden in einem Etui zusammen und der Verleihungsurkunde ausgegeben. Gegen Ende des Krieges waren es dann Pappkartons oder Tüten.

 

Man kann die Etuis sehr gut nach dem Verleihungszeitraum unterscheiden und nach der Wertigkeit der Ausführung.

  

-       Etui Vorkriegsversion ca. 1935 – 1940

 

-       Etui Früh- Mitkriegsversionen ca. 1940 – 1943

 

-       Etui Mit- Spätkriegsversionen ca. 1943 – 1945

 

Etui 1935 - 1940:

 

-      Die ersten quadratischen Etuis wurden aus Holzteilen gefertigt und dann zusammengeleimt. Die Außenhaut bestand aus Kunstleder die aufgeklebt wurde und hatte eine hellblaue Farbe. Die Außenhaut hat ein bestimmtes Muster welches im englischen Sprachraum „Brick Pattern“ frei übersetzt Ziegelstein-Muster genannt wird. Die Aufnahme des Flugzeugführerabzeichen bestand aus Holz. Die Innenseite des Etuis wurde mit hochwertigem Samt in den Farben Hell- bis Dunkelblau, aber auch mit Satin-Stoff in den Farben Blau oder Lila ausgekleidet. Diese Etuis wurden von allen Herstellern der frühen Flugzeugführerabzeichen benutzt. Es gab von diesen Etuis viele verschiedene Varianten, die sich durch verschiedene ein- und zweizeilige goldene Aufschriften unterschieden.

 

Etui 1940 - 1943:

 

-       Die Etuis dieser Phase haben auch eine Kunstlederhaut, wurden aber im Muster geändert, es war jetzt mehr unregelmäßig als frühe Etuis. Die ersten dieser Etuis hatten noch die hochwertige Innenausstattung der frühen Etuis und ein- und zweizeilige goldene Aufschriften. Später wurden die Holz Inletts durch Press-Pappe ersetzt, auch die Innenausstattung wurde durch mindere Qualität von Satin und Samt ersetzt. Die Innenfarbe wechselte von Hellblau zu Dunkelblau. Die goldenen Aufschriften waren jetzt auch dreizeilig. Viele Hersteller nutzen diese Etuis inklusive Assmann, Berg & Nolte, Imme und Juncker.

 

Etui 1943 - 1945:

 

-       Die Außenhaut dieser Etuis waren die gleichen wie die der von 1940 – 1943. Es hat sich die Innenausstattung qualitativ verändert. Die Press-Pappe des Inletts waren nicht mehr qualitativ so gut, die Satin- und Samt Stoffe wurden durch Sprüh-Filz ersetzt. Die Verbindung Ober- und Unterteil ist von Stoff auf Papier gewechselt. Dieses herunterfahren der Qualität war den Rohstoff Mangel des Krieges geschuldet. Es gibt sehr viele unterschiedliche Material-Mix bei diesen Etuis. Diese allgemeinen Etuis wurden auch wieder von den Herstellern Assmann, Berg & Nolte, Imme und Juncker benutzt.

 

Es gab aber auch Etuis, die waren speziell für einen Hersteller produziert worden und wurden auch nur von diesen genutzt. Zu diesen Herstellern mit eigenen Verleihungsetuis gehören:

 

-       Brüder Schneider, Wien

-       Wilhelm Deumer, Lüdenscheid

-       Friedrich Linden, Lüdenscheid 

-       Gebrüder Weyerhoff, Lüdensscheid 

-       OM (unbekannter Hersteller)

 

Oberflächenstruktur und Innenverkleidung der 3 Etui-Varianten:

 

 

Etui 1935 – 1940

Innenverkleidung hochwertiger Samt und Satin

Etui 1940 – 1943

Innenverkleidung aus Samt und Satin, nicht mehr so hochwertig

Inlett aus Holz oder Press-Pappe (gestempelt mit 626 KB)

Etui 1943 – 1945

Innenverkleidung Sprühfilz

Aufbau der verschiedenen Drücker-Varianten:

Meine geschriebenen und teils bebilderten Beiträge und Themen dienen ausschließlich der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, sowie der Wissenschaft (Forschung der Lehre), der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte respektive ähnlichen Zwecken und werden gemäß §86 u. 86a StGB NICHT zu propagandistischen Zwecken oder dergleichen verwendet !